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Die Pop up-Kita als flexible Lösung für die Übergangsbetreuung

Die Pop up-Kita als Lösung für die Übergangsbetreuung
Pop up-Kitas sind eine flexible Lösung für eine Übergangsbetreuung im Unternehmen oder zu Hause. Entwickelt hat das Konzept Angela Schmidt von den Notfallmamas gemeinsam mit Anke Odrig von Little Birds und Markus Solf von famPLUS. Das Angebot der Kinderbetreuung für die Kleinsten in Gruppen von max. drei Kindern richtet sich an Arbeitgebende, die ihre Mitarbeitenden unterstützen und diese schneller aus der Elternzeit wieder im Unternehmen haben möchten. Wie eine Pop up-Kita funktioniert und wie auch Sie diese Ihren Mitarbeitenden anbieten können, haben sie uns in diesem Interview verraten.

Wie genau sieht das Prozedere aus?
Anke Odrig von Little Birds: Um diese Zwischenlösung im Unternehmen anbieten zu können, muss die Anmeldung der Eltern für den Betreuungsplatz in einer Kita dokumentiert sein. Erst dann kann der Arbeitgebende die interne Betreuung anbieten bzw. sich mit uns in Verbindung setzen.

Wie lange muss man in aller Regel auf den Überbrückungsplatz warten?
Angela Schmidt von den Notfallmamas: Verfügt das Unternehmen bereits über ein Kinderzimmer, kann die Betreuung mit einer sehr kurzem Vorlauf starten. Sollte noch ein geeigneter Raum eingerichtet werden müssen, sollte ein Vorlauf von vier Wochen einkalkuliert werden.

Wie lange vor Ende der Elternzeit sollte man sich bei Ihnen gemeldet haben?
Markus Solf von famPLUS: Am besten den Bedarf beim Arbeitgeber melden, sobald man weiß, dass die Betreuung in der Krippe/Kita/Tagesmutter -vater nicht wie gewünscht starten kann. Um für Arbeitnehmende und Arbeitgebende gleichermaßen eine langfristige/frühzeitige Planungssicherheit zu erlangen, sollte idealerweise parallel zum Anmeldevorgang in den Einrichtungen der Prozess im Unternehmen angestoßen werden.

Notfallbetreuung, Minikita, Pop up-Kita, was ist der Unterschied?
Angela Schmidt von den Notfallmamas: Eine Mini-Kita, wie es sie seit einigen Jahren gibt, ist im Prinzip eine kleine Betriebs-Kita mit angestellten Betreuungspersonen, die im Unternehmen täglich eine kleine Anzahl von Kindern betreuen. Analog zu einer „normalen“ Kita sind die Räume festgelegt, die Kosten für Personal etc. sind monatlich gleich hoch unabhängig von der Anzahl der betreuten Kinder. Eine Pop up-Kita ,wie wir sie verstehen, wird nur bei Bedarf eingerichtet und ist im Vergleich kostengünstiger. Die Räume im Unternehmen können bei Bedarf anderweitig verwendet werden, die Betreuungspersonen werden nur bezahlt, wenn Kinder tatsächlich betreut werden müssen.

Heißt das, dass das Kind nach der Überbrückungszeit wieder in eine andere Kita eingewöhnt werden muss?
Anke Odrig von Little Birds: Da die Übergangsbetreuung in Kleinstgruppen bzw. 1:1 erfolgt und nur eine Betreuungsperson hinzukommt, ist sie mit einer Eingewöhnung in einer Kita nicht zu vergleichen. Unsere Erfahrungen sind sehr positiv, da nur eine neue Betreuungsperson hinzu kam. Man könnte dies auch, mit einer Hilfestellung im ersten Jahr unter Bekannten/Nachbarn vergleichen.

Was kostet die Übergangsbetreuung?
Angela Schmidt von den Notfallmamas: Unser Ziel war es, die Kosten im Sinne von „Pop-Up“ möglichst variabel und abhängig vom tatsächlichen Bedarf und der tatsächlichen Nutzung zu gestalten. D.h. bereits mit einer niedrigen 4-stelligen Summe kann gestartet werden, so dass unser Angebot auch für kleine und mittlere Betriebe in Frage kommt. Sehr gerne erstellen wir ein individuelles Angebot, passgenau auf die jeweiligen Bedürfnisse.

Kinder unter drei Jahren haben seit 2013 ein Recht auf Betreuung. Bedeutet das, dass die Gemeinde für die Betreuungskosten aufkommen muss?
Anke Odrig von Little Birds: wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, übernehmen die Jugendämter einen Teil der Kosten für eine Betreuung. Wichtig ist, dass der Anmeldeprozess dokumentiert er-folgt, welches einen weiteren Service unseres Arbeitgeberangebotes darstellt.

Was raten Sie Eltern, wenn Sie nicht helfen können?
Markus Solf von famPLUS: Wohnen die eigenen Eltern in der Nähe, sollten die jungen Eltern versuchen, diese einzuspannen. Sie könnten aber auch, sofern vorhanden, auf Coworking mit Kinderbetreuung ausweichen. Insbesondere in den größeren Städten gibt es bereits zahlreiche solcher Angebote. In jedem Fall sollten sich die betroffenen Eltern frühzeitig beim Jugendamt melden und sich nicht vertrösten lassen. Falls das nicht funktioniert, anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen. Ausführliche Informationen zur Pop up-Kita finden Sie hier: https://www.notfallmamas.de/leistungen.html

Für Rückfragen stehen Ihnen Markus Solf von famPLUS und Angela Schmidt von den Notfallmamas jederzeit gerne zur Verfügung. Anruf/Email genügt

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